Die gelegentliche Dosis Wald und See

Mehr als einmal jährlich

19.04.2021 | 5 Kommentare

Blässhuhn Küken im Schilf
Blässhuhn
Singendes Rotkehlchen auf Baum
Rotkehlchen
Blaumeise vor blauem Himmel
Blaumeise
Pusteblume von unten
Löwenzahn
Pusteblume Ausschnitt
Löwenzahn

Viele Blässhühner sind gerade am Nestbau oder am Brüten auf den im Wasser verankerten Nestern. Und die ersten Küken schwimmen schon auf dem See und entdecken meist noch versteckt und vorsichtig vom Schilf aus die Welt. Blässhühner können zwei Mal im Jahr (zwischen April und August) brüten. Es wurden aber auch schon bis zu vier Bruten pro Jahr nachgewiesen.

Auch Rotkehlchen und Blaumeisen brüten schon ab ca. April und können bis ca. Juli zwei Mal pro Jahr Nachwuchs zeugen. Küken habe ich noch keine gesichtet, aber die sind auch nicht ganz so einfach zu entdecken wie die Blässhuhn-Küken. Rotkehlchen brüten in bodennahen Sträuchern und Hecken, Blaumeisen in Baum- und anderen Höhlen und Spalten.

Der Löwenzahn kann mehrmals pro Jahr blühen und damit bis zu 5’000 Früchte/Samen pro Jahr produzieren und sich so mit Hilfe vom Wind vermehren. Eigentlich müssten die Samen ziemlich schnell wieder auf den Boden sinken, weil die vielen Härchen zusammen relativ viel Luftwiderstand verursachen. Löwenzahnsamen können aber trotzdem schon mal mehrere Kilometer weit fliegen. Wie sie das schaffen, ist in einem Artikel bei Nature beschrieben: Die Luft, die durch die feinen Härchen im Schirm strömt hat vergleichsweise niedrigen Druck und die Luft über dem Schirm eher hohen Druck. Dadurch, dass Luft aus Gebieten mit hohem Druck in Richtung Gebiete mit niedrigem Luftdruck fliesst, entsteht knapp über dem Schirm ein Gebiet fast ohne Luftbewegung. Unten am Schirm hängt der Samen an einem kleinen Stil, wo die Luft herumfliesst. Diese Luft wird ebenfalls angezogen von dem niedrigen Luftdruck über dem Schirm. Dadurch entsteht oberhalb des Schirms ein Wirbel, der nicht abreisst, solange der Samen fliegt und der niedrige Druck im Wirbel saugt den Samen nach oben. Oder so ähnlich… Auf Nature ist das besser erklärt mit Video, aber leider nur in Englisch.

Kommentare

  1. Anonymous   20.04.2021

    Deine Fotosund die Recherche zu den Themen sind wirklich super. Die jungen Blässhühner mag ich sehr gerne, sie sehen aus wie kleine Punks.
    Die Löwenzahn Recherche ist sehr interessant. Ichhabe auch mal gelesen dass man die Schirmchen karamelisieren und essen kann, das hab ich noch nicht probiert. Ansonsten ist der Löwenzahn eine leberwirksame Heilpflanze, die auch auf die Nieren mitwirkt. Auf französisch heißt sie pissenlit. Auch ein alter volkstümlicher Name bei uns ist Bettseicher. Ich denke das sagt alles.😉

    1. Angelika   20.04.2021

      Natürlich nicht anonymus, war mal wieder zu schnell im hinzufügen.

    2. creisi   20.04.2021

      Stimmt, jetzt, wo Du’s erwähnst, sehe ich den Punk im Blässhuhn auch. Ich glaube, ab sofort werde ich die noch etwas anders betrachten… Den Namen pissenlit oder Bettseicher habe ich noch nie gehört. Danke für diese Info; da werde ich vor dem Schlafen gehen sicher nie Löwenzahnsirup oder ähnliches konsumieren.

  2. Julia   12.05.2021

    Hast du diese Löwenzahnsamenfotos selbst gemacht? Die sind grandios.

    Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich sämtlichen Löwenzahn in meiner kleinen Wiese ausreisse, bevor er versamt, weil sich der Löwenzahn sonst zu sehr auch in den Rabatten verbreitet. Auf den Feldern finde ich ihn aber wunderbar. Früher genoss ich im Frühling das gelbe Kleid des Bürgenstocks, als dieser noch nicht verbaut war.

    1. creisi   12.05.2021

      Ja, wo nichts anderes erwähnt ist, sind die Fotos hier alle selbst geknipst. Früher hatte ich Löwenzahn eher als langweilige Pflanzen empfunden und kaum beachtet, da er so oft zu sehen ist, bis ich ihn dann etwas genauer betrachtete. Heute finde ich ihn ziemlich interessant. Und das Gelb in der Wiese gefällt mir sowieso. Dass er im eigenen Garten zum Problem werden kann, weil er überhand nehmen kann, verstehe ich schon. Ist ja auch eine beachtliche Anzahl von Samen, die so eine kleine Blume produzieren kann.

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