Die gelegentliche Dosis Wald und See

Ottokar 🦆

Das Nest

14.01.2021 | Keine Kommentare

Ottokar kam vor zwei Jahren im Frühling auf die Welt. Seine Eltern hatten am Ufer des Sees ein Nest aus Schilf, Gras, Laub und Federn gebaut, gerade weit genug vom See entfernt, dass es nicht zu nass wurde, wenn der See viel Wasser hatte. Als das Nest fertig war, legte seine Mutter jeden Tag ein Ei ins Nest, bis es sieben Stück waren. In einem davon wuchs Ottokar heran, in den anderen seine Geschwister.

Hermelin

Leider kann ich Dir nicht zeigen, wo das Nest war. So ein Nest muss nämlich gut versteckt sein, damit Füchse, Waschbären, Ratten oder Marder es nicht finden und die Eier stehlen. Ottokars Vater durfte auch nicht zu nahe ans Nest heran, weil er so auffällige Federn hatte, dass man ihn gut sehen konnte. Das wäre für Ottokar und seine Geschwister sehr gefährlich gewesen. Wenn sein Vater beim Nest gewesen wäre und ein Eierdieb wie dieses Hermelin hier hätte ihn gesehen, dann hätte es vielleicht das Nest gefunden.

Stockenten-Paar im hohen Gras
Auf diesem Bild sind Ottokars Eltern zu sehen. Ottokars Vater in seinem Prachtkleid siehst Du sofort. Aber siehst Du auch seine Mutter? Mit ihren braunen Federn kann man sie fast nicht finden. Auf diesem Bild sieht man nur ihren Kopf. Hast Du sie gefunden? Wenn nicht, schau mal ganz links hinter Ottokars Vater.

Aber wenn wir etwas näher schauen, dann kann ich Dir das Nest mit den Eiern zeigen:

Stockente Henne auf dem Nest

Ah ja, die Eier sieht man ja gar nicht, weil Ottokars Mutter auf ihnen sitzt. Das nennt man brüten und sie macht das, damit die Eier warm bleiben. Wenn sie zu kalt werden, können die Entenbabies – die Küken – in den Eiern nicht mehr wachsen und müssen sterben. Aber Ottokars Mutter passte gut auf. Fast einen ganzen Monat lang sass sie auf den Eiern, nur zweimal jeden Tag deckte sie die Eier zu und ging kurz weg um zu essen und zu baden.

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