Die gelegentliche Dosis Wald und See

Stockenten im Winter

06.12.2021 | 2 Kommentare

Stockenten im See
Stockente an Land

Der Winter kam früh dieses Jahr. Was machen eigentlich all die Stockenten, denen ich im Sommer regelmässig auf dem See begegne, im Winter?

Viele Stockenten bleiben im Winter hier und vertragen Temperaturen bis zu ca. -20° Celsius. Sie brauchen aber Gewässer, die nicht vollständig zugefroren sind, was beim Vierwaldstättersee seit hunderten von Jahren nie der Fall war. Den Winter über leben sie normalerweise in Gruppen. Wenn’s zu kalt wird, kuscheln sie aber nicht aneinander, um sich gegenseitig zu wärmen; das würde dem Fettfilm im Federkleid schaden. Ganz besonders im Winter ist es aber wichtig, dass das Gefieder gut durchgefettet und sozusagen imprägniert ist. Nicht nur das hilft, dass die Stockenten im Winter nicht so schnell frieren. Sie haben im Winter ein sehr dichtes Gefieder, das sie bei Bedarf aufplustern können, wodurch sich ein kälteschützendes Luftpolster bildet. Ihre Deckfedern sind auch sonst ziemlich wetterfest und schützen die wärmenden Daunenfedern gut vor Nässe. Und auch die Tatsache, dass Stockenten immer kalte Füsse haben, wärmt den restlichen Körper, auch wenn das etwas paradox klingen mag. Das ist so, weil die Arterien und die Venen eng verflochten sind und ihr Blutkreislauf wie ein Wärmetauscher funktioniert. Das Blut, das vom Körper in die Füsse fliesst, wärmt das Blut auf, das von den Füssen in den Körper strömt und kühlt sich dabei ab. So bleiben die Füsse immer kalt und der Körper warm. So eine Stockente ist also bestens gerüstet für die kalten Tage.

Und ja, die Stockenten auf den Bildern sind tatsächlich diejenigen vom Sommer auf dem See.

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Kommentare

  1. Angelika   08.12.2021

    Gibt es eigentlich Ottokar auch noch life?

    1. creisi   08.12.2021

      Ich denke, ich habe ihn im Frühling das letzte Mal (und nur zwei Mal) gesehen. Ganz sicher bin ich aber nicht, weil es dieses Jahr einige Enten hatte mit einer ähnlichen Zeichnung auf dem Schnabel und er sonst keine auffälligen Merkmale hat, ausser seinem Verhalten, das sich aber auch geändert haben kann. Bis auf wenige Ausnahmen ist das gar nicht so einfach, die Enten auseinander zu halten. Bei dieser Gruppe bin ich mir aber sehr sicher, weil da Hübi und noch eine andere Ente mit einem sehr auffälligen Schnabel auch dabei waren.

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