Die gelegentliche Dosis Wald und See

Grosser Falter

15.07.2020 | 7 Kommentare

Das Abendpfauenauge ist als Nachtfalter nachtaktiv. Tagsüber ruhen diese Schmetterlinge meist an Baumstämmen und sind dort von der Rinde oder einem welken Blatt kaum zu unterscheiden. Deshalb sieht man sie auch nur relativ selten, obwohl sie häufig vorkommen und mit einer Flügelspannweite von 7–8 cm ziemlich gross sind. Finden kann man sie in unseren Breitengraden von Mai bis Juli, hauptsächlich an feuchten Waldrändern und Ufergebüschen, dort, wo viele Weiden wachsen. In manchen Jahren gibt es auch noch eine zweite Generation im August. Als Falter leben sie aber nicht länger als zwei Wochen; weil ihr Rüssel verkümmert ist, können sie im Falterstadium keine Nahrung aufnehmen.

Warum der Name Abendpfauenauge? Hier in der Ruhestellung ist das nicht ersichtlich. Aber wenn so ein Abendpfauenauge gestört wird, zieht es seine Vorderflügel ruckartig nach vorne und macht zuckende Bewegungen. Dann sieht man die Hinterflügel. Auf den Hinterflügeln ist eine Augenzeichnung, was den Falter wie ein Raubvogelgesicht aussehen lässt und bei seiner Grösse auf seine Feinde bedrohlich wirkt. (Leider kein Foto davon, wollte ja den Falter nicht stören. OK, wenn ich gewusst hätte, dass da unter den Vorderflügeln noch eine Zeichnung ist, hätte ich vielleicht doch…)

Bemerkenswert ist auch der Geruchssinn der Männchen. Für die Fortpflanzung senden die Weibchen Duftstoffe aus, denen die Männchen folgen. Männchen können schon so eine geringe Konzentration von Duftstoffen riechen, bei der sogar modernste Nachweistechnik wie z.B. Gaschromatographen Probleme hätten.